Coaching | Führung

Die 5 besten Fragetechniken im Coaching und als Führungskraft

Am 17.02.2022
von Sebastian Hüllemann veröffentlicht
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Coaching ist eine prozessorientierte Beratungsform. Ein Coach macht keine direkten Lösungsvorschläge und vermittelt auch kein Fachwissen oder bestimmte Fähigkeiten. Er versetzt den Coachee durch gezielte Fragen in die Lage, seine eigene Lösung zu erarbeiten.

Coachingtechniken sind für Führungskräfte hilfreich

Diese Art der Lösungsfindung gewinnt auch immer mehr für Führungskräfte an Bedeutung: Statt Mitarbeitenden direktiv Anweisungen zu geben, geht es mehr und mehr darum, sie in die Lage zu versetzen, selbständig Lösungen zu finden. Um das erfolgreich zu erreichen, ist Fragetechnik eine der wichtigsten Methoden einer modernen Führungskraft. Die folgenden Fragetechniken haben sich dabei besonders bewährt:

Lösungsorientierte Fragen

Bei lösungsorientierten Fragen liegt der Fokus auf den vorhandenen Ressourcen und Lösungsmöglichkeiten für das jeweilige Problem. Dadurch wird das Gespräch auf positive Weise gestaltet. Lösungsorientierte Fragen können dazu dienen herauszufinden, welche Strategien und Möglichkeiten bereits ausprobiert wurden und welche Fähigkeiten und Chancen noch im Verborgenen liegen. Beispiele für lösungsorientierte Fragen:

  • Wann läuft es gut und wann hast du diese Sorgen & Probleme nicht?
  • Was ist dann anders, als wenn es schlecht läuft?
  • Was muss passieren, damit diese gute Phase häufiger vorherrscht?
  • Wer könnt dir dabei helfen?
  • Welche ähnlichen Herausforderungen hast du in der Vergangenheit bereits bewältigt? Und wie?

Zirkuläre Fragen

Zirkuläre Fragen geben die Möglichkeit zu einem Perspektivwechsel. Es werden Einstellungen und Handlungen anderer Personen zu einem Thema erfragt. Dadurch werden unterschiedliche Positionen und Sichtweisen eingenommen und damit die Basis für eine Veränderung gelegt. Beispiele für zirkuläre Fragen:

  • Was denkst du, wie sich deine Kollegin in dieser Situation fühlt?
  • Wie würde dein Kollege diese Situation einschätzen?
  • Was würden deine Kolleginnen sagen, wenn du dich ich in dieser Situation anders positionierst?
  • Was würde dein Geschäftspartner sagen, wenn du ihm diese Veränderung vorschlägst?
  • Wer leistet aus Sicht deiner Chefin bessere Arbeit? du oder dein Kollege?

Paradoxe Fragen

Paradoxe Fragen zielen darauf ab, den Gesprächspartner damit zu verblüffen, ihn zur Verstärkung seines eigentlichen Problems einzuladen. Die als schwierig empfundene Situation wird auf diese Weise überzeichnet. So können häufig neue Ideen und Lösungsansätze generiert werden. Beispiele für paradoxe Fragen:

  • Wodurch könntest du das Projekt endgültig zum Scheitern bringen?
  • Wie könntest du es erreichen noch schlechter zu schlafen?
  • Wie schaffst du es noch weniger motiviert zur Arbeit zu gehen?
  • Was müsste passieren, damit du dich noch mehr über Ihre Kollegen ärgerst?
  • Wie ließe sich das Problem weiter verschlimmern?

Hypothetische Fragen

Hypothetische Fragen zielen meist auf die Zukunft ab und geben die Möglichkeit, neue Blickwinkel und Lösungsansätze in Gedanken durchzuspielen. Hier geht es weniger darum ein Problem konkret zu lösen, als die Durchführbarkeit von neuen Wegen, Lösungen und Wunschvorstellungen zu evaluieren. Beispiele für hypothetische Fragen:

  • Wie würdest du die Herausforderung angehen, wenn Geld keine Rolle spielte?
  • Was würdest du tun, wenn du ganz allein eine Entscheidung herbeiführen könntest?
  • Was wäre, wenn du dich auf einmal nicht mehr über deine Kollegin aufregen würdest?
  • Angenommen, es würde dich jemand in diesem Fall um Hilfe bitten, wie würdest du reagieren?
  • Wenn sich das Problem in den nächsten 6 Monaten nicht auflöst, welche Folgen hätte das?

Die Wunder-Frage

Die Wunderfrage ist eine Unterkategorie der hypothetischen Frage. Sie gehört zum hilfreichen Werkzeugkoffer von Fragen, die der amerikanische Psychotherapeut Steve de Shazer entwickelt hat. Er geht davon aus, dass es hilfreicher ist, sich auf Ziele, Wünsche, Ressourcen und Lösungen zu konzentrieren, anstatt auf die Ursachen der Probleme. Die Wunderfrage lässt über mögliche Problemlösungen fantasieren. Das Ziel ist es, sich den bestmöglichen Zustand vorzustellen. Die Wunderfrage hilft dabei, neue Motivation und positive Gedanken zu fassen. Beispiele für die Wunderfrage:

  • Angenommen heute Nacht geschieht ein Wunder, das darin besteht, dass du dein Ziel bereits erreicht hast… Du wachst am morgen früh auf: was hat sich dadurch alles verändert?
  • Was wäre, wenn das Problem von heute auf morgen einfach verschwunden wäre?
  • Wie stellst du dir den darauffolgenden Tag vor, ganz ohne das Problem?
  • Woran würdest du als erstes merken, dass das Problem nicht mehr vorhanden ist?
  • Wie würde sich das Verhältnis zu deinem Kollegen ändern?

Vielleicht hast du Lust bekommen, diese und andere Tipps für deine Führungsaufgabe zu vertiefen? Ich freue mich darauf, dich in meinem Live Online Kurs „Gestern Kollege – heute Vorgesetzter oder gestern Kollegin – heute Vorgesetzte“ zu treffen. Herzliche Grüße, Sebastian

Tipp: Das Thema Coaching für Führungskräfte mit diesen Fragetechniken und noch vielen Infos und Praxistipps behandelt Sandra in unserem Live Online Kurs „Coaching-Kompetenz für Führungskräfte“

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