Uwe Hampel erzeugt Authentizität in Gehirnen mit den Ansätzen der IPNB

Das klingt erstmal nach Science-Fiction. Tatsächlich steckt dahinter aber eine ziemlich handfeste Kombination aus moderner Hirnforschung, Psychologie und der sehr menschlichen Sehnsucht, „echt“ zu sein – bei sich selbst und mit anderen.

Im Zentrum: IPNB, die Interpersonelle Neurobiologie. Und ein Praktiker, der daraus keine trockene Theorie, sondern erlebte Veränderung macht.

1. Wer ist Uwe Hampel – und warum redet er vom Gehirn?

Vom Coach zum „Gehirnübersetzer“

Stell dir jemanden vor, der nicht nur fragt: „Wie fühlen Sie sich damit?“, sondern parallel im Blick hat, was dein Nervensystem in diesem Moment treibt.

Genau da setzt Uwe Hampel von hmp-coaching an: Er versteht Entwicklung, Führung und persönliche Veränderung nicht als reine Willenskraftübung, sondern als Lernprozess des Gehirns.

Statt „reiß dich zusammen“ geht es eher um:

  • „Wie ist dein Nervensystem gerade unterwegs?“
  • „Was brauchst du, damit dein Gehirn sich sicher fühlt?“
  • „Wie können wir das üben, bis es automatisch natürlicher wird?“

So wird aus Coaching ein Übersetzen: von neurobiologischen Prozessen in alltagstaugliche Sprache, Bilder und Übungen.

Authentizität als neurobiologisches Projekt

Authentizität klingt nach Persönlichkeit, Charakter, vielleicht auch nach Moral. Aus IPNB-Sicht ist sie vor allem eines: ein Zustand gelungener innerer Integration.

Ein Gehirn ist dann „authentisch“, wenn zum Beispiel:

  • Gefühle wahrgenommen werden dürfen (statt weggedrückt zu werden),
  • Körperempfindungen ernst genommen werden (statt ignoriert),
  • Gedanken und Werte zusammenpassen (statt im Dauerwiderspruch zu sein).

Uwe Hampel übersetzt das in praktische Arbeit: Menschen erleben, wie es sich im Körper anfühlt, wenn sie „stimmig“ sind – und wie es sich anfühlt, wenn sie sich verbiegen. Das ist weniger esoterisch, als es klingt: Es ist messbare Stressregulation im Nervensystem.

2. Was steckt hinter IPNB – Interpersonelle Neurobiologie?

Die Grundidee: Gehirn, Körper und Beziehungen gehören zusammen

IPNB (Interpersonal Neurobiology, nach Daniel J. Siegel) geht von einer simplen, aber radikalen Annahme aus:

Unser Gehirn entsteht, entwickelt und verändert sich in Beziehungen.

Das bedeutet:

  • Wie wir als Kinder gesehen, beruhigt oder eben überfordert wurden, prägt unsere neuronalen Netzwerke.
  • Heute noch „funkt“ unser Nervensystem aus diesen alten Mustern heraus – gerade in Stress, Konflikten und Nähe.
  • Beziehungen im Hier und Jetzt (Coach, Team, Partner, Führungskraft) können das Gehirn weiterentwickeln und alte Muster überschreiben.

Statt nur über „Mindset“ zu sprechen, schaut IPNB darauf, wie sich Erleben im Gehirn verschaltet. Und genau hier dockt Hampel an: Er nutzt diese Brille, um Veränderung nicht nur zu verstehen, sondern gezielt einzuleiten.

Integration: Das Lieblingswort der IPNB

In der IPNB dreht sich fast alles um einen Begriff: Integration.

Gemeint ist, dass verschiedene Teile unseres Erlebens gut miteinander verbunden sind, statt gegeneinander zu arbeiten.

Beispiele:

  • Emotionen + Verstand → Ich fühle und verstehe, was in mir los ist.
  • Vergangenheit + Gegenwart → Ich erkenne alte Muster, aber bin ihnen nicht ausgeliefert.
  • Ich + Du → Ich bleibe bei mir, während ich dich wirklich wahrnehme.

Wo Integration steigt, sinkt innerer Stress, und Authentizität wird möglich.

Wo Integration fehlt, wird es:

  • chaotisch (Überflutung, Drama, Überreaktionen) oder
  • starr (Kontrolle, Kälte, „Ich spüre nichts“).

Hampel nutzt genau diese Unterscheidung, um Menschen beim Erkennen ihrer Muster zu helfen und neue Wege „ins Gehirn zu schreiben“.

3. Wie „erzeugt“ Uwe Hampel Authentizität in Gehirnen?

Vom Autopilot zur bewussten Selbstwahrnehmung

Viele Menschen kennen nur zwei Modi: Funktionieren oder Zusammenbrechen. Dazwischen liegt aber eine ganze Welt fein abgestimmter Nervensystem-Zustände.

Hampel arbeitet z. B. mit:

  • Feinwahrnehmung: „Was nimmst du gerade im Körper wahr? Warm, eng, Druck, Leichtigkeit?“
  • Benennen von Zuständen: „Bist du im Kampf-, Flucht-, Freeze- oder im sozialen Kontaktmodus?“
  • Neuen Antworten: Statt automatisch zurückzuschießen, zu erstarren oder zu gefallen, experimentierst du mit anderen Reaktionen.

Je öfter ein Mensch diese Schleife durchläuft – wahrnehmen, benennen, anders reagieren – desto stärker bildet das Gehirn neue neuronale Wege aus.

Authentizität wird damit nicht zu einem „Charakterideal“, sondern zu einem trainierten Muster: Ich bemerke mich selbst und verhalte mich stimmig, auch wenn es unbequem ist.

Konkrete Settings: Lernen in sicheren Mini-Experimenten

Damit das Gehirn umlernen kann, braucht es Sicherheit und Wiederholung. Hampel schafft dazu einen Rahmen, in dem Mini-Experimente möglich sind:

  • Im Coaching oder Training
  • Menschen probieren aus, wie es ist, klar zu sagen, was sie wirklich wollen – und erleben, dass die Welt nicht untergeht.
  • In Gruppen
  • Feedback wird nicht als Angriff, sondern als gemeinsame Erforschung erlebt: „Was macht das gerade mit dir?“
  • Mit Leadern und Teams
  • Führungskräfte lernen, nicht nur Aufgaben, sondern Nervensysteme zu führen: eigene und die ihrer Mitarbeitenden.

So wird aus „Sei doch mal du selbst“ ein tatsächlicher Lernprozess im Gehirn – Schritt für Schritt, statt Schocktherapie.

4. Warum das wichtig ist – im Alltag, im Business, im Leben

Authentische Gehirne führen anders

In Unternehmen zeigt sich fehlende Authentizität oft sehr konkret:

  • Meetings, in denen alle nicken, aber innerlich ablehnen.
  • Führungskräfte, die harte Entscheidungen verkünden, aber selbst emotional nicht andockbar sind.
  • Teams, die in subtilen Machtspielen festhängen, statt Probleme offen zu bearbeiten.

Arbeitet Hampel mit IPNB-Ansätzen, werden genau diese Muster sichtbar:

  • Wer geht in Stress in den Angriffsmodus?
  • Wer zieht sich zurück?
  • Wer passt sich übermäßig an, um dazuzugehören?

Wenn Führungskräfte verstehen, was im Nervensystem passiert, können sie Rahmen schaffen, in denen mehr Wahrheit gesagt werden darf – ohne Eskalation. Das ist Authentizität als Führungskompetenz:

klar, zugewandt, reguliert.

Persönliche Entwicklung: Raus aus Rollen, rein in Stimmigkeit

Auch jenseits von Business-Kontexten hat der Ansatz Kraft:

Viele Menschen leben in Rollen – die Leistungsstarke, der Unerschütterliche, der Vermittler, die Angepasste.

Über IPNB-inspirierte Arbeit werden Fragen möglich wie:

  • „Was will eigentlich dein Nervensystem – Pause, Nähe, Herausforderung?“
  • „Wo sagst du Ja und dein Körper sagt Nein?“
  • „Welche alten Muster bestimmen heute noch deine Entscheidungen?“

Hampel lädt dazu ein, nicht nur Ziele und To-do-Listen zu anschauen, sondern den Menschen dahinter – inklusive seiner neurobiologischen Realität.

Das Ergebnis ist oft kein radikaler Bruch mit dem bisherigen Leben, sondern ein allmähliches Anpassen, bis Innen und Außen besser zusammenpassen.

Kurz gesagt: mehr Authentizität – spürbar im Gehirn, sichtbar im Verhalten.

 

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